Hallo Ihr Lieben,
ich hoffe, Ihr seid alle gut und glücklich ins neue Jahr gerutscht und habt viel wundervolle Zeit mit vielen lieben Menschen verbracht die letzten Wochen.
Meine Weihnachts- und Silvestertage sind wieder mal im Fluge vergangen und ich habe viele neue Eindrücke und Erfahrungen sammeln könne in den vergangen Tagen.
Doch der Reihe nach:
Am 24.12. bin ich der Einladung meiner ehemaligen WG aus Cordoba in ihre Heimat nach Parana in der Provinz Entre Rios (ca. 450 km von Buenos Aires entfernt) gefolgt und habe mich mittags um halb 4 in den Langstreckenbus von Buenos Aires-Retiro gesetzt (5 Stunden Fahrt – für die Argentinier eher ein Klacks..).
In Parana angekommen hat mich Guille (ehem. Mitbewohner) mit dem Mofa abgeholt und ich habe erstmal eine private Stadtführung mit Mofa bekommen – sehr schön! Die Stadt ist wunderschön, total verschlafen, viele superschöne Häuser, Plätze, Parks, Strände am Rio Parana und das alles inmitten des saftigsten Grüns von Palmen, das man sich vorstellen kann. Eine Mofafahrt, an die mich glaube ich noch einige Heilige Abende erinnern werde:-)
Nachdem auch Laurie (=ehem. Mitbewohnerin und Freundin von Guille) und Michaela (= deutsche Praktikantin aus Berlin und ehem. Mitbewohnerin) aus Cordoba angekommen waren und wir uns alle weihnachtsfein gemacht hatten gab es bei Guilles Familie zu Hause Weihnachtsessen. Witzig war, dass die argentinischen Mädels Michaela und mir vorher mehrfach gesagt hatten, wir sollen uns ja was Schickes zum Anziehen mitnehmen, da man sich Weihnachten wohl zurechtmacht und herausputzt. Na gut, wir waren im Kleid und aufgebretzelt, wie auch alle anderen Frauen, die Jungs und Männer allerdings haben nicht dergleichen getan und Weihnachten im Reggae-T-Shirt und Jeans verbracht!!! Und zwar ganz selbstverständlich! Machismo sag ich da nur!
Zu Essen gab es lauter kleine Schmankerl wie Vitello Tonato, selbst gemachte Empanadas (so was ähnliches wie Mini-Calzone mit verschiedenen Füllungen), Sandwichs, Salate etc. Und die Mütter haben sich da mal ins Zeug gelegt...
Beschert wird hier um 12 Uhr und dazu auch angestoßen und Feuerwerk gemacht, also eigentlich die gleiche Prozedur wie an Silvester... Da die Stimmung eher party als festlich-besinnlich war, hatte ich auch überhaupt keinen Anflug von Heimweh oder Sentimentalität, eher Freude, lauter vertraute Gesichter um mich zu haben und einen schönen Abend zu verbringen.
Um 2 Uhr sind wir dann zu viert (Laurie, Guille, Micha und ich) zu einer anderen Freundin gegangen, wo sich die ganze Clique in der Küche versammelt hat und bis morgens um 6 geredet und getrunken hat. Dort habe ich auch mit großem Hallo einige bekannte Gesichter aus Cordoba wieder gesehen, war sehr schön.
Aber anstatt um 5 den todmüden Augen und dem dringenden Drang ins Bett zu folgen sind wir natürlich standesgemäß argentinisch noch auf die Suche nach einer offenen Bar gegangen und auch fündig geworden. In einer kleinen Disco wurde dann bis morgens um 10 Uhr getanzt und gefeiert bis wir uns schließlich todmüde auf den Heimweg machten. Kann mich nicht erinnern, das letzte Mal um halb elf morgens ins Bett gegangen zu sein, aber ich hatte einige Tage Regeneration nötig danach… Man wird halt nicht jünger..:-))
Nach ganzen 3 Stunden Schlaf und einem ausgiebigen Frühstück ging´s für mich auch schon wieder auf den Rückweg nach Buenos Aires – mit vielen guten Wünschen, vielen schönen Erinnerungen und dem Versprechen an alle, dass wir uns im Februar noch einmal alle sehen, dann gemeinsam mit Cord.
Am Dienstag, den 26. bin ich dann mit Natascha gemeinsam mit der Fähre nach Colonia, Uruguay und habe dort den Tag verbracht, da wir beide unser Visum verlängern mussten. Ich bin hier mit einem Touristenvisum, das 90 Tage gültig ist und sich automatisch um 90 Tage verlängert, wenn ich die Landesgrenze überschreite und wieder neu einreise – komisches System, aber es funktioniert.
Colonia ist ein wunderschönes, sehr verschlafenes Städtchen auf der Buenos Aires gegenüberliegenden Seite des Rio de la Plata und Natascha und ich ließen das All-Inklusive-Full-On-Touri-Programm über uns ergehen – mit Stadtführung und Massen-Abfertigungs-Mittagessen – na ja, einmal im Leben muss man das glaube ich mal mitgemacht habenJ... Und die Ruhe und Beschaulichkeit dort war nach der Anstrengung der 2 vorherigen Tage genau das Richtige. Braun- (oder besser gesagt krebsrot-) gebrannt, erholt, glücklich und mit einem neuen Visum in der Tasche kehrten wir am Abend mit der Fähre nach Buenos Aires zurück.
Doch damit nicht genug Programm für die Woche, nein! Am Mittwochabend fand die jährliche Neujahrsparty im Hotel statt, bei der ich natürlich nicht fehlen durfte! War auch echt ein klasse Abend, es gab – klar ! - lecker Essen und Trinken, Spiele, Reden, viel Musik und noch mehr Tanz, und das lief mal ganz anders ab als auf deutschen Weihnachtsfeiern, wie Ihr Euch sicher vorstellen könnt! Nix Discofox und Schlager!! Samba, Salsa, Cumbia und zu was man noch so alles die Hüften schütteln und wackeln lassen kann!! Wow! Und ganz blöd hab ich mich glaub ich gar nicht angestellt, auf jeden Fall waren alle ganz erstaunt von „la alemana, que baila la Salsa muy bien!“ (die Deutsche, die Salsa tanzen kann)J…
Hat viel Spaß gemacht...
Donnerstag war dann Erholung angesagt, denn Freitagabend hatte uns (Marketing Abteilung) unser Marketing Manager zu sich nach Hause eingeladen, um das Jahresende gemeinsam zu beenden und gediegen und persönlicher zu feiern. Zu lecker Champus und noch mehr leckerem Essen saßen wir dann auch bis um 4 Uhr morgens beisammen und hatten viel Spaß, auch hier musste ich wieder einmal feststellen, dass die deutschen Gesprächsthemen bei solchen Anlässen doch entscheidend abweichen von denen hier. Und vor allem, dass die Grenze, über was gesprochen wird, was man fragen kann und was nicht hier an einem völlig anderen Punkt liegt als bei uns. Da wird fröhlich bis in persönlichste Zonen vorgedrungen und Liebesleben-Thematiken eifrig diskutiert und dargelegt, sehr spannend! Da kommt mir doch mein Sprachdefizit manchmal ganz gelegenJ Aber Verstehen ist bekanntlich immer Leichter als sprechen, so dass ich einen SEHR unterhaltsamen Abend hatteJ!!
Silvester kamen Michaela und Bernd (= auch Praktikant, aus Freiburg) nach Buenos Aires und wir verbrachten den Sonntagabend gemeinsam. Um halb acht Ortszeit begann am Obelisken, dem Wahrzeichen von Buenos Aires, ein gratis Open Air Klassik-Tango-Konzert mit Daniel Barenboim, was wir uns anschauten. Was wir vorher nicht wussten – das Konzert wurde live auf Arte in Deutschland und Frankreich ausgestrahlt!! Und als Barenboim dann um acht Uhr unserer Zeit (= 12 Uhr deutscher Zeit) auf Deutsch begann, „alle unsere Freunde in Deutschland zu grüßen“ und ein gutes neues Jahr zu wünschen, war für unsere Tränen kein Halten mehr. Michaela haben schon bitterlichst geschluchzt, zu wissen, dass in diesem Moment ganz weit weg viele liebe Menschen an uns denken und wir auch an sie, das war einfach zu bewegend. Und dann auch noch an diesem Platz die Worte in unserer eigenen Sprach zu hören hat mich schon sehr berührt… Vielleicht mehr als 12 Uhr 4 Stunden später…
Nach dem Konzert sind wir zu Fuß zum Hafen, wo wir feierlich Sushi-Silvester-Menu aßen und um 12 Uhr die Skyline von Buenos Aires und das Feuerwerk bewundern konnten. Es war ein rundum schöner Jahresabschluss, passend zu diesem wundervollen Jahr, in dem mir so viele schöne Dinge begegnet und widerfahren sind...
Die erste Woche des Jahres verbrachte ich im Gegensatz zur vorherigen ruhig und unspektakulär, ich war unter anderem beschäftigt, Cords und meine Reise vorzubereiten, Unterkünfte zu suchen und zu buchen etc…
Samstag Abend sind wir 4 deutschen Buenos Aires Mädels, Annika, Svenja, Natascha und ich gemeinsam tanzen gegangen und zwar in eine brasilianische Disco hier in Buenos Aires, schon wieder eine total neue Erfahrung! Mit Bühnenshow (mit Mr. Waschbrettbauch!) und vielen sich unglaublich schnell bewegenden Frauen, deren Bewegungen ich niemals in meinem ganzen Leben auch nur annähernd imitieren werden kann. Sehr beeindruckend! Wir hatten viel Spaß und ließen die Hüften auch ausgiebig wackeln, nachdem wir uns nach einiger Zeit dran gewöhnt hatten, von der Hälfte der Männer angestarrt zu werden wie das Nachtischbüffet des Traumschiffs!! Aber wir stachen auch so aus der Masse heraus, wir 4 Blondis mit der hellen Haut!:-) War trotzdem sehr witzig! Und den Kater des darauf folgenden Tages definitiv wert!:-)
Soweit bis heute! Jetzt seid Ihr wieder auf dem Laufenden!:-)
Ich hoffe, Euch allen geht es gut, ich denke viel an Euch alle und freue mich sehr, Euch so bald wieder zu sehen,
Lasst es Euch gut gehen,
Eure Pati